Klein Blind Kind - slide

RATGEBER

ETWAS STIMMT NICHT

Wir haben die Nachricht bekommen, dass etwas nicht in Ordnung ist bei unserem Kind.

Dieser Moment der inneren Stille, Zerrissenheit und Angst der im Moment unser Gefühlsleben bestimmt und uns unendliche Angst macht.

Was sollen wir tun? Was müssen wir beachten? Wie wird sich unser Leben mit einem beeinträchtigen Kind verändern? Was wird mit den Geschwisterkindern? Fragen und Ängste bestimmen im Moment unsere Gedankenwelt.

SEHFRÜHFÖRDERUNG - WOZU?

Angeborene Veränderungen oder Erkrankungen der Augen gefährden im Kleinkindalter nicht nur die normale Entwicklung des Sehens. Sie können auch die Gesamtentwicklung des Kindes und das Erlernen eines normalen Verhaltensmusters beinträchtigen.

 

Umso früher Sie Kontakt zu einer Sehfrühförderung haben, umso schneller kann die bestmögliche Entwicklung des Sehens angeregt werden. Bei Kindern mit Mehrfachbehinderungen kann zusätzlich die Entwicklung und Nutzung einzelner Sinne blockiert sein. Ein Rest-Sehvermögen infolge zusätzlicher Schädigung von Auge oder Sehnerv bleibt dann ungenutzt.

 

Ihr Kind soll lernen, das vorhandene Restvermögen bestmöglich zu nutzen und einzusetzen. Es soll Fertigkeiten erlernen, eine bestehende Sehschädigung über andere Sinnenbereiche auszugleichen. Angeborene Veränderungen oder Erkrankungen der Augen gefährden im Kleinkindalter nicht nur die normale Entwicklung des Sehens. Sie können auch die Gesamtentwicklung des Kindes und das Erlernen eines normalen Verhaltensmusters beeinträchtigen.

 

Es geht nun darum viel zu erfragen und aktiv mit der Beeinträchtigung zu leben. Es wird nicht leicht werden und Sie müssen viel Engagement und Zeit aufwenden, jedoch werden Sie mit Sicherheit dafür belohnt. Ein Kinderlachen macht vieles einfacher.

HILFE FÜR DAS KIND

Nun geht es darum aktiv zu werden, Hilfe durch Fachkräfte annehmen und den bisherigen  Alltag neu zu organisieren. Es sollten nun laufend viele Reize fürs Kind bereit stehen um unter anderem Erlebnismöglichkeiten zu schaffen. Auch die Wohnraumgestaltung sollte der Sehbeeinträchtigung des Kindes angepasst werden. Erweitern Sie ihren Horizont und freuen Sie sich über neue Möglichkeiten für ihr Kind und die gesamte Familie.

Hierbei unterstützen wir Sie gerne:

  • Erweiterung der Erlebnismöglichkeiten trotz Sehbeeinträchtigung
  • Basale Stimulation: allgemeine Anregung der frühkindlichen Wahrnehmung
  • Visuelle Stimulation: Spezifische Anregung und Förderung der Sehwahrnehmung
  • Sehrestschulung
  • Spielzeugberatung und Wohnraumgestaltung zur Förderung der Sehinteressen des Kindes
  • Begleitung und Hilfestellung bei der Integration in Kindergarten oder Schule.
  • Vorbereitung auf persönliche Selbstständigkeit in der Alltagsbewältigung ( Anbahnung für Orientierung, Mobilität und lebenspraktische Fertigkeiten)

UNTERSTÜTZUNG DER FAMILIE

Familien benötigen hier eine besondere Form der Unterstützung. Woher sollten Sie auch wissen, was nun alles ansteht. Vieles muss nun angeschafft werden, Informationen müssen eingeholt werden über die Inanspruchnahme von Behindertenhilfe, Integrationsmöglichkeiten in Kindergarten, Schule und vieles mehr. Verschiedenste Hilfeleistungen stehen ihnen zu und sollten auch in Anspruch genommen werden.

  • Betreuung im Verarbeitungsprozess der Sehschädigung des Kindes
  • Aufklärung über Art, Ausmaß und Wertigkeit der Sehbeeinträchtigung
  • Beratung bei der Hilfsmittelbeschaffung und der Inanspruchnahme von Behindertenhilfe
  • Kooperation und Koordination mit anderen Therapie- und Fördermaßnahmen
  • Information über Integrationsmöglichkeiten in Kindergarten und Schule
  • Hilfestellung bei der Übernahme einer weiteren Betreuung durch Einrichtungen mit besonderer Berücksichtigung von Sinnesbeeinträchtigungen

ABLAUF DER SEHFRÜHFÖRDERUNG

Jetzt müssen Sie planen und organisieren. Ihr Kind bekommt seinen Förderplan oder erhält einen Hausbesuch um mit der Frühförderung zu beginnen. Sie werden nun immer mehr in die für Sie „neue Welt der Sehfrühförderung“ mit hinein wachsen und die Fortschritte ihres Kindes erleben.

 

  • Augenärztliche Abklärung in der Sehschule im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, in anderen Sehschulen, Augenabteilung oder Augenfacharzt
  • Ermittlung des Förderbedarfs durch verschiedene Fachkräfte im Team (interdisziplinär), Erstellung des Förderplans
  • Frühförderung vor Ort in der Familie in Form von Hausbesuchen oder ambulant
  • Übernahme der Kosten für die Sehfrühförderung durch Sozialhilfe, Selbstbehalt 10% bei Pflegegeldbezug

WAS KANN AUF EINE SEHBEEINTRÄCHTIGUNG BEI SÄUGLINGEN UND KLEINKINDERN HINWEISEN?

Sie haben das Gefühl, es stimmt etwas nicht mit ihrem Kind. Blicke werden nicht erwidert, Spielzeug stößt auf kein Interesse. Was ist nur los?

Wer kann uns helfen? Wo kann ich mich hinwenden? Viele Fragen die nach Antworten suchen.

Umso früher Sie den Kontakt zu uns aufnehmen umso besser die Möglichkeiten von Hilfestellung und Therapie. Also zögern Sie nicht, werden Sie aktiv!

 

  • Fehlender Blickkontakt
  • Mangelndes Interesse am Anschauen von Spielzeug
  • Vermehrte Lichtempfindlichkeit
  • Augenzittern (Nystagmus)
  • Fehlstellungen der Augen (Schielen, häufige Blickwendung zur Seite)
  • Kopfschiefhaltung beim Schauen
  • Häufiges Anstoßen, Stolpern oder Danebengreifen
  • Fehlende Blickkontrolle beim Greifen, Orientierung über Tasten und Hören
  • Fehlendes Interesse am Spiegelbild oder Bilderbüchern
  • Auffälligkeiten des vorderen Augensegments (z.B. Trübungen im Bereich der Pupille)

SEHFRÜHFÖRDERUNG - FÜR WEN?

Sollten Sie die Diagnose erhalten haben, dass ihr Kind sehbeeinträchtigt ist, nutzen Sie unbedingt sämtliche Möglichkeiten der Sehfrühförderung und verzweifeln Sie bitte nicht. Ihr Kind benötigt nun Hilfe von geschultem Fachpersonal. Sie werden schon bald erkennen, dass Sie nicht alleine sind.

  • Kleinkinder mit angeborener Sehschädigung
  • Kinder mit Störungen der Sehwahrnehmung im Rahmen von Mehrfachbehinderungen
  • Kinder mit angeborener oder frühkindlich erworbener Blindheit